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nach Mogador. CASABLANCA. 16. Route. 109 Pflanzenwuchs fast verschwindende Trümmerstätte mit einer vor-
züglichen
Quelle. In der verfallenen Grabmoschee ruhen u. a. von
Almohaden Abû Jakûb (S. 63), von Meriniden (S. 97) Ali V. (1351).
Unweit, am Südrande der sumpfigen fiebergefährlichen Fluß-
niederung
, sind berühmte Orangengärten.

Eine Fähre verbindet Rabât mit der altertümlichen Nachbar-
stadt
Saleh oder Slâ, dem Sala der Karthager und Römer, in
neuerer Zeit neben Larasch dem gefürchtetsten Seeräubernest und
Sklavenmarkt Marokkos. Der noch immer europäerfeindliche Ort
(15000 Einwohner, darunter 500 Juden) zeigt überall Spuren des
Niederganges, bietet aber in seinen Toren, namentlich in dem jetzt
vermauerten zweitürmigen Bâb el-Ansera und dem verfallenen
Friedhofstor, sowie in seinen kuppelbekrönten Heiligengräbern
höchst malerische Architekturbilder.


An der einförmigen baumlosen, nur durch die Mündungen einiger
Küstenflüsse unterbrochenen Flachküste erblickt man weiterhin ein
paar armselige Ortschaften, darunter das einst blühende, 1773 vor-
übergehend
von den Spaniern besetzte Hafenstädtchen Fedalah (im
Mittelalter Afdalah). An einem den Nordwinden stark ausgesetzten
Vorsprunge der Küste, 166 Seemeilen von Tanger, folgt

Casablanca (H. Central, 20 Z. zu 4-5, F. 1, G. M. 2, P.
10-12 fr., m. W., H. de France, P. 10 fr., beide gut; H. Continental,
spanisch; H. de l’Europe; H. de l’Univers; H. des Etrangers;
Ein- oder Ausschiffung p.), auch arabisch Dâr el-Beida
(das weiße Haus) genannt, im XVI. Jahrh. als Casa branca von
den Portugiesen auf den Trümmern der uralten (phönizischen?)
Stadt Anfa gegründet, die auf mittelalterlichen venezianischen
Seekarten als Niffe oder Anafe erscheint und 1468 von den Marok-
kanern
verlassen worden war. Die 1755 durch das Erdbeben von
Lissabon (S. 12) zerstörte, erst im XIX. Jahrh. neu aufgeführte
Stadt, der wichtigste Ausfuhrplatz Marokkos, vermittelt den Waren-
austausch
mit der fruchtbaren, gleich dem Hinterlande von Rabât
durch Rindviehzucht und Getreidebau berühmten Landschaft Schâuja
und mit Tadla (Tedla), dem Steppenhochland am Mittleren Atlas;
auch nach Marrâkesch geht ein vielbenutzter Karawanenweg. Der
trotz der Kriegsschäden (S. 98) noch immer lebhafte Handel (Ein-
und Ausfuhr 1907 ca. 13 Mill. fr.) ist großenteils in den Händen
deutscher Firmen, die von hier aus in Mazagan (S. 110), Fês und
Marrâkesch Zweigniederlassungen gegründet haben.

Die von einer Festungsmauer aus der Portugiesenzeit um-
schlossene
Stadt liegt auf einer Abrasionsterrasse von devonischen
Sandsteinen (O.) und Schiefer (W.), aus welcher die Brandung die
kleine seichte, auch bei Ebbe zugängliche Hafenbucht, herausge-
arbeitet
hat. Von den noch unvollendeten neuen Hafenanlagen aus